Lucas Cranach der Jüngere wurde am 4. Oktober 1515 als jüngster Sohn von Lucas Cranach dem Älteren und dessen Frau Barbara in Wittenberg geboren. Zusammen mit seinem Bruder Hans (*um 1512; † 9. Oktober 1537) erlernte er von seinem Vater die Kunst der Malerei und arbeitete in der väterlichen Werkstatt.
1537 starb sein Bruder Hans auf einer Studienreise nach Italien. Lucas Cranach der Jüngere übernahm zunehmend die geschäftlichen Aktivitäten in der Werkstatt. Im Jahr 1549 gehörte er erstmals dem amtierenden Stadtrat von Wittenberg an, in der Amtsperiode 1565/1566 war er – wie zuvor auch schon sein Vater – Bürgermeister der Stadt.
Lucas Cranach d. Ä. hatte 1508 vom Kurfürsten ein Wappen verliehen bekommen. Es zeigte eine Schlange mit Fledermausflügeln, sie trug eine Krone auf dem Haupt und einen mit einem Rubin besetzten goldenen Ring im Maul. Mitte der 1530er-Jahre änderte sich das Wappen, es zeigte nun einen Vogelflügel. Dieses Wappen benutzte fortan auch Lucas Cranach d. J.
Lucas Cranach d. J. wird als Sohn Lucas Cranachs d. Ä. in Wittenberg geboren.
Beginn der Lehrzeit in der väterlichen Werkstatt.
Erwähnung als Mitglied der Cranach-Werkstatt bei den Vergoldungsarbeiten am Torgauer Schloss.
Johannes (Hans) Cranach (geb. 1512/13), der älteste Sohn von Lucas Cranach d. Ä., verstirbt auf einer Italienreise. Daraufhin übernimmt Lucas Cranach d. J. zunehmend mehr Verantwortung in der väterlichen Werkstatt.
Cranach d. J. heiratet am 19. Februar Barbara Brück (1518—1550), die Tochter des kursächsischen Kanzlers Gregor Brück. Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor.
Das lebensgroße „Porträt Martin Luthers” (Staatliches Museum Schwerin) entsteht, das für eine Reihe von Reformatorenporträts vorbildlich wird.
Entstehung des „Reformationsaltars” (mit L. Cranach d. Ä.) in der Stadtkirche St. Marien, Wittenberg
Ratsherr in Wittenberg
Übernahme des Hofes und der Werkstatt in der Schlossstraße 1 vom Vater. Cranach d. Ä. verlässt Wittenberg.
Zweite Ehe mit Magdalena Schurff (1531—1606), einer Nichte Melanchthons. Aus dieser Ehe gehen fünf Kinder hervor. Der 1554 geborene Augustin Cranach (gest. 1595) wird ebenfalls Maler (Lehre um 1571/72 bei dem in Sachsen ansässigen Maler Heinrich Goeding) und unterhält eine Werkstatt in Wittenberg.
Die Tafeln „Der schlafende Herkules” und „Der erwachte Herkules vertreibt die Pygmäen” für das Dresdner Schloss entstehen.
Auf Wunsch des Herzogs Albrecht von Preußen wird Heinrich Königswieser in die Werkstatt aufgenommen und ausgebildet. Königswieser wird 1559 Hofmaler bei Herzog Albrecht.
Cranach d. J. flüchtet mit seiner Familie und den Malerjungen vor der Pest und geht nach Weimar, der neuen Residenz des Herzogs Johann Friedrich von Sachsen.
„Epitaph-Altar für Johann Friedrich von Sachsen” (Stadtkirche St. Peter und Paul, Weimar)
„Epitaph für Johannes Bugenhagen – Die Taufe Christi” (Stadtkirche St. Marien, Wittenberg).
Reise in die Niederlande.
Umfangreiche Bauarbeiten Cranachs in Wittenberg.
Bemalung des Wappens und der Sonnenuhr am Turm der Wittenberger Stadtkirche.
Erhard Gaulrap wird auf Wunsch des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg in der Cranach-Werkstatt ausgebildet.
Cranach d. J. ist Bürgermeister von Wittenberg
Bestätigung des vom Vater ererbten Privilegs des ewigen Weinschankes durch Kurfürst August von Sachsen.
„Epitaph für Paul Eber - Der Weinberg des Herrn” (Stadtkirche St. Marien, Wittenberg). In der Cranach-Werkstatt entstehen in diesen Jahren zahlreiche Epitaphe.
Eine Reihe von Bildnissen der sächsischen Herzöge und Kurfürsten entsteht für Augustusburg.
Zacharias Wehme wird auf Wunsch des Kurfürsten August von Sachsen als Lehrling in der Cranach-Werkstatt ausgebildet.
Cranach der Jüngere gehört zu den sechs reichsten Bürgern Wittenbergs. Sein Grundbesitz wird auf 3.200 Gulden geschätzt.
Am 25. Januar stirbt Cranach d. J. in Wittenberg. Er wird in der Wittenberger Stadtkirche St. Marien beigesetzt.
Vom sächsischen Kurfürsten werden aus dem Nachlass Cranachs d. J. zahlreiche Graphiken und Gemälde verschiedener Künstler für die Kunstkammer Dresden angekauft.