Lucas Cranach der Ältere

Lucas Cranach d. Ä. (1472–1553) lebte von 1505 bis 1550 in Wittenberg, wo er eine bedeutende Werkstatt unterhielt. Der Reformator Martin Luther gehörte zu den Freunden des Künstlers, der, generationsgleich mit Malern wie Albrecht Dürer, Hans Holbein d. J. oder Albrecht Altdorfer, zu den bedeutenden Künstlern der Renaissance in Deutschland und Europa zählt. Eine ausführliche, illustrierte Biografie stellt sein Leben vor.

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Biografie

1472

Lucas Cranach d. Ä. wird als Sohn eines Malers in der Stadt Kronach in Franken geboren seine künstlerische Ausbildung erhält er anfangs in der Werkstatt des Vaters

1491/92

Tod von Cranachs Mutter

1495

Lucas Cranach d. Ä. ist in einen Streit mit einer Kronacher Bürgerin verwickelt, der gerichtliche Folgen hat

1497

Lucas Cranach d. Ä. und sein Vater werden aufgrund einer Gegenklage wegen des Vorfalls von 1495 zu einer Geldbuße verklagt

1498

Lucas Cranach d. Ä., sein Vater und seine Schwester Margarethe leisten den gerichtlich auferlegten Reinigungseid

Die Wanderjahre führen Cranach d. Ä. in den süddeutschen Raum, u. a. vermutlich nach Bamberg, Nürnberg und Regensburg

1501-04

Cranach d. Ä. hält sich in Wien auf

Stadtansicht von Wittenberg, Cranach-Werkstatt, um 1556, Holzschnitt, koloriert

Ab 1505

Cranach d. Ä. ist Hofmaler von Kurfürst Friedrich lll. von Sachsen in Wittenberg und bewohnt die “Malerstube” im Wittenberger Schloß

14. April 1505

Cranach d. Ä. erhielt seine erste Soldzahlung, auf seinen Werken verwendet er nun das kurfürstliche Wappen

Cranach ist u. a. in Wittenberg, Torgau, Lochau und Altenburg mit der Ausgestaltung der kurfürstlichen Schlösser beschäftigt

Cranach ist u. a. in Wittenberg, Torgau, Lochau und Altenburg mit der Ausgestaltung der kurfürstlichen Schlösser beschäftigt 1506/07

Cranach hält sich längere Zeit in Coburg auf

06. 01. 1508

Kurfürst Friedrich der Weise verleiht Cranach d. Ä. sein Wappen, der Maler benutzt die geflügelte Schlange künftig vor allem als Signatur für Arbeiten aus seiner Werkstatt
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Am Dreikönigstag 1508 verlieh Kurfürst Friedrich der Weise in seiner Funktion als kaiserlicher Reichsstadthalter seinem Hofmaler in Nürnberg den Wappenbrief. “Von Gottes Gnaden Wir Friedrich Herzog zu Sachsen (verleihen) ... mit wohlbedachtem Mut und gutem Rat demselben Lucas von Cranach dieses nachbenannte Kleinod und Wappen, mit Namen ein gelen Schild, darinnen eine schwarze Schlange, habend in der Mitte zwei schwarze Fledermausflügel, auf dem Haupt eine rote Krone und in dem Mund ein gülden Ringlein, darinnen ein Rubinsteinlein, und auf dem Schild einen Helm mit einer schwarzen und einer gelen Helmdecke, und auf dem Helm ein gelber Pausch, von Dornen gewunden, darauf aber eine Schlange ist zu gleichermaß im Schilde, wie denn das inmitten dieses Briefes eigentlicher gemalt und mit Farben ausgestrichen ist, gnädiglich verliehen und gegeben, verleihen und geben ihm hiermit in kraft dieses Briefes also, daß er und seine ehelichen Leibeserben und derselben Erbenserben für und für in ewige Zeit dasselbe Kleinod und Wappen haben ...” (Johannes Jahn: 1472 - 1553 Lucas Cranach d. Ä. Das gesamte grafische Werk..., Berlin, 1972.- S. 593 f)

Juni 1508

Cranach d. Ä. hält sich zusammen mit Christian Döring einige Tage in Altenburg auf

Juli 1508

Cranach d. Ä. reist in diplomatischer Mission in die Niederlande

Oktober 1508

der Maler wird in Nürnberg erwartet

Dezember 1508

eine Festrede des Humanisten Christoph Scheurl erscheint mit einer Lobrede auf Lucas Cranach d. Ä.

1509

Cranach d. Ä. arbeitet zeitweise in Coburg

1509/10

der Hofmaler scheint die Malerstube im Schloss noch zu bewohnen, da dort Reparaturen ausgeführt werden

um 1512

Lucas Cranach d. Ä. heiratet Barbara Brengebier, die Tochter des Gothaer Bürgermeisters Jobst Brengebier und dessen Frau Katharina, geb. Jhan; sein ältester Sohn wird geboren

1542 erzählte Luther: “Als Lucas Maler der Ältere sein Weib genommen hatte und die Hochzeit wäre gehalten gewesen, da hätte er immerdar bei der Braut der naheste sein wollen. Da hatte er einen guten Freund gehabt, der hat ihn eine Weile aufgehalten und gesagt: Lieber, tue nicht also! Ehe ein halbes Jahr hingeht, wirst du fein gar genug haben...” (Lucas Cranach d. Ä. im Spiegel seiner Zeit, Berlin 1953, S. 74)

1512

Cranach d. Ä. erwirbt am Wittenberger Marktplatz zwei nebeneinander liegende Häuser und richtet sich dort seine Werkstatt ein, je nach Auftragslage beschäftigt er 3-9 Gesellen

1513

Cranach d. Ä. hält sich wegen der Arbeiten zur Hochzeit Herzog Johanns von Sachsen oft in Torgau auf

1513?

Geburt der Tochter Barbara

Mai 1514

schwere Auseinandersetzungen zwischen Studenten und den Malergesellen Cranachs

1514-16

arbeitet Cranach d. Ä. oft in Torgau

04. 10. 1515

Geburt des Sohnes Lucas

Januar 1517

Cranach d. Ä. ist krank

März 1517

Der kursächsische Hofmaler arbeitet in Dresden für Herzog Georg von Sachsen

1518

Cranach d. Ä. verkauft beide Häuser am Markt und erwirbt ein großes bebautes Grundstück mit Apotheke in der Schloßstraße 1

1519

kauft Cranach d. Ä. ein kleines Haus in der Bürgermeisterstraße

1519/20

Cranach d. Ä. ist als Kämmerer erstmals Ratsmitglied

1520

Geburt der Tochter Anna, ihr Taufpate ist Martin Luther

6. Dezember 1520

Cranach d. Ä. erhält vom Kurfürsten das Apothekenprivileg

Juli 1520

ernste Auseinandersetzungen zwischen den Malergesellen Cranach d. Ä. und adeligen Studenten, um das Recht Waffen zu tragen, der Kurfürst schickt zur Beilegung der Streitigkeiten ein Truppenkontingent unter Marschall Johann von Dolzig von Torgau nach Wittenberg

1521

Cranach d. Ä. zahlt Steuern für ein kleines Haus in der Neuen Gasse und ein weiteres größeres Haus “die Windmühle” in der Neuen Gasse

28.4. 1521

Luther teilt Cranach d. Ä. als einzigem seiner Freunde seine bevorstehende Schutzhaft mit und grüßt bei dieser Gelegenheit auch Cranachs Frau

1522

kauft Cranach d. Ä. das Haus Markt 4 zurück

1522/23

Cranach d. Ä. ist einer der beiden Ratskämmerer

1523

Christian II., König von Dänemark, Norwegen und Schweden ist Gast in Cranachs Haus

1523-25

die entlaufene Nonne Katharina von Bora lebt im Hause Cranachs

1523

Luther verwendet sich für den wegen Totschlags angeklagten und bei Cranach arbeitenden und wohnenden Lohnmaler Hans von Schmalkalden

April 1523

Cranach d. Ä. ist Gast auf der Hochzeit von Luthers Freund, Wenzeslaus Link, in Altenburg

1523-26

richtet Cranach d. Ä. gemeinsam mit dem Goldschmied Christian Döring eine Druckerei ein, diese wird zeitweise von Melchior Lotter d. J. betrieben

1524

Cranach d. Ä. zieht sich aus dem Druckereigeschäft zurück

1524

Cranach d. Ä. ist im Gefolge Friedrich des Weisen auf dem Reichstag zu Nürnberg

1524

Cranach d. Ä. ist im Gefolge Friedrich des Weisen auf dem Reichstag zu Nürnberg

1525

Cranach d. Ä. ist möglicherweise im Besitz eines Buchladens

1525

Tod Friedrich des Weisen, Cranach d. Ä. wird Hofmaler bei dessen Bruder, dem Kurfürsten Johann dem Beständigen

1525

Cranach d. Ä. ist möglicherweise im Besitz eines Buchladens

1525

Tod Friedrich des Weisen, Cranach d. Ä. wird Hofmaler bei dessen Bruder, dem Kurfürsten Johann dem Beständigen

13. 6. 1525

Cranach d. Ä. und seine Gattin sind Trauzeugen bei Luthers Eheschließung

1525

Lucas Cranach d. Ä. arbeitet an der Ausgestaltung des neuen Wittenberger Rathauses

1526

Cranach d. Ä. ist Taufpate bei Luthers ältestem Sohn Johannes

1526/27

Tod von Cranachs Vater in Kronach

1527-29

Tod von Cranachs Schwiegervater in Gotha

1527

das große Haus in der Schloßstraße 1 geht endgültig in Besitz Cranach d. Ä. über

1528

Cranach d. Ä. ist der reichste Immobilienbesitzer von Wittenberg

1531/32

Cranach d. Ä. ist Ratskämmerer

1532

Tod Johann des Beständigen, Cranach d. Ä. wird Hofmaler bei dessen Sohn Johann Friedrich dem Großmütigen

1534/35

Cranach d. Ä. ist Ratskämmerer und mietet den Ratskeller

1534-36

der Maler arbeitet häufig in Torgau

9. Oktober 1537

Cranachs Sohn Hans stirbt in Bologna, Cranach d. Ä. verändert aus diesem Grunde seine Signatur

1. Dezember 1537

Luther macht ihm einen Beileidsbesuch

7. Dezember 1537

Cranach bedankt sich für ein Beileidsschreiben des Gothaer Pfarrers Friedrich Myconius auf den Tod seines Sohnes Hans

1537/38

Cranach d. Ä. ist erstmals Bürgermeister von Wittenberg

1540/41

Cranach d. Ä. ist Bürgermeister, als oberster Richter muss er ein Todesurteil fällen

1541

stirbt Cranachs Ehefrau Barbara

1541

Lucas Cranach d. J. heiratet Barbara Brück, die Tochter des kurfürstlichen Kanzlers Gregor Brück, der Rat der Stadt verehrt zu diesem Anlass Wein und Karpfen

1541

auf Ersuchen des Kurfürsten von Brandenburg befindet sich Cranach in der Mark Brandenburg

nach 1541

Cranachs Tochter Anna heiratet den Apotheker Caspar Pfreundt, sie wohnen im Haus Markt 4

1543/44

Lucas Cranach d. Ä. ist letztmalig Bürgermeister von Wittenberg

1543

Barbara Cranach heiratet Christian Brück, den Sohn des kurfürstlichen Kanzlers Gregor Brück

vor 1544

Ursula Cranach heiratet den Juristen Georg Dasch

1545/ 46 bis 1547

Cranach d. Ä. arbeitet in Torgau

1547

Cranach d. Ä. bittet, nach der für die Protestanten verlorenen Schlacht von Mühlberg, bei Kaiser Karl V. um Gnade für seinen gefangenen Kurfürsten Johann Friedrich den Großmütigen

Ostern 1547-Juli 1550

Cranach d. Ä. büßt seine Hofmalerstelle ein

1550

Christian Brück weilt wegen verschiedener Geschäfte in Wittenberg und richtet Cranach d. Ä. den Befehl des Kurfürsten aus, sich zu ihm zu begeben.

23. Juli 1550

der Maler kommt bei seinem gefangenen Fürsten in Augsburg an, Cranach d. Ä. trifft u. a. auf Tizian

1550-52

Cranach d. Ä. ist als Hofmaler Johann Friedrichs in Augsburg sehr beschäftigt

Selbstbildnis Lucas Cranach d. Ä., 1550, Öl auf Holz

1551

Lucas Cranach d. J. heiratet Magdalena Schurff

1552

Cranach d. Ä. lebt in Weimar, der Residenz des begnadigten Johann Friedrich im Haus seines Schwiegersohnes Christian Brück, er ist selbst noch tätig und beschäftigt zwei Lehrlinge

2. November 1552

der achtzigjährige Cranach d. Ä. wird Hofmaler Johann Friedrichs und seiner Söhne in Weimar, unter der Bedingung, dass er nur für sie arbeitet, er erhält wiederum 100 Gulden Jahresgehalt, Hofkleidung und Beköstigung

16. 10. 1553

Cranach d. Ä. stirbt in Weimar, er wird auf dem Jakobsfriedhof begraben

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