Sonderausstellungen

Es begann in Dresden...
Gemälde und Zeichnungen des Freundeskreises um Strawalde
26.09.2025 - 01.02.2026
Über die Jahre hat sich im privaten Besitz eine umfangreiche Sammlung von Gemälden und Grafiken der Künstler:innen Peter Graf, Karin Graf, Peter Herrmann, Strawalde, A. R. Penck, Agathe Böttcher, Peter Makolis, Otto Dix, Hermann Glöckner, Hans Jüchsner oder Wilhelm Lachnit aufgebaut - hervorgegangen aus engen Kontakten zu Künstlern der damaligen unabhängigen Dresdener DDR-Szene.  Künstler wie Otto Dix, Hermann Glöckner oder Wilhelm Lachnit vermittelten die moderne Kunst über die Nazi-Zeit hinweg in die Nachkriegsjahre. In den 1950er Jahre gab es eine neue Generation Künstler, die sich gegen die festgefahrene Kunstvermittlung an der Hochschule Dresden auflehnten. Zentrale Figur dieser Gruppe war Jürgen Böttcher, der sich als Maler später Strawalde nannte. Anfang der 1950er-Jahre leitete er einen Mal- und Zeichenkurs an der Volkshochschule Dresden und bestärkte junge Künstlerinnen und Künstler, nach anderen Wegen zu suchen. Unter seinen Schülern waren Ralf Winkler (ab 1968 A. R. Penck), Peter Herrmann, Peter Makolis und Peter Graf. Diese Künstler arbeiteten immer wieder zusammen, u. a. in der Künstlergemeinschaft Lücke oder in der Obergrabenpresse. Durch persönliche Kontakte, vor allem zu Peter Graf und Peter Hermann,entstand eine wunderbare Sammlung von Gemälden und Grafiken dieser Dresdener Künstler:innen, wobei der Schwerpunkt bei den Künstlern, die sich in dem alternativen, DDR-kritischen Kunstprojekt „Obergrabenpresse“ zusammenfanden, liegt.   Schriftgröße  
Motherhood
Werke zwischen Kind und Kunst von Wiebke Kirchner
20.02.2026 - 31.05.2026
Wiebke Kirchner studierte Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale und arbeitet seit ihrem Abschluss 2016 als freischaffende Künstlerin. Sie erhielt 2019/20 das Cranach-Stipendium. Ihre Arbeiten sind meist Collagen aus verschiedenen Materialen, in denen sie Impressionen aus ihrer mittelbaren und unmittelbaren Umgebung und aus der Auseinandersetzung mit Menschen in ihrem Umfeld verarbeitet.  Von besonderer Bedeutung ist für die Künstlerin das Thema Mutterschaft, da der moderne Kunstbetrieb auf diese herausragende Rolle der Frau oft keine Rücksicht nimmt, diese teilweise sogar systematisch ausschließt.  Mit diesem Gedankenkomplex beschäftigte sie sich intensiv während ihres Aufenthalts bei der Cranach-Stiftung, da sie im Jahr 2020 selber Mutter werden sollte. Die Werke aus dieser Zeit sollen das Themenjahr „Zwischen Tradition und Moderne. 30 Jahre Jugendkunstschule“ eröffnen. Die Arbeiten „Motherhood“ führen uns nicht nur vor Augen, wie schwierig es für junge Eltern sein kann, einen Zugang zur Kunstwelt zu erhalten. Sie schlagen auch eine Brücke zur nächsten Generation und erinnern uns daran, dass unsere Kulturgüter und unser kulturelles Wertesystem nur überleben können, wenn Kulturbetriebe wie die Cranach-Stiftung auch junge Eltern und deren Kindern mit ihren Angeboten erreicht.
Aus Ruinen
Ewa Trafna und Eva Jespen-Föge
26.06.2026 - 04.10.2026
Mit Ewa Trafna und Eva Jespen-Föge werden zwei Künstlerinnen präsentiert, die zu den ersten Generationen von Stipendiat*innen der Cranach-Stiftung zählen. Ewa Trafna wurde 1958 in Warschau geboren und ist Bildhauerin, Malerin und Performence-Künstlerin. Sie hat als erste Künstlerin nach der Wende 1989 in den Cranach-Höfen eigene künstlerische Projekte umgesetzt, darunter auch Projekte für Kinder, obwohl sich die Gebäude noch in einem völlig desolaten Zustand befanden. Dennoch konnte die zukünftige Nutzung schon von der Künstlerin sichtbar gemacht werden. Ewa Trafna, die 1994 und 1995 ein Stipendium der Cranach-Stiftung erhielt, experimentierte in ihrer künstlerischen Arbeit mit Elementen des kaputten Hauses, mit alten Dachziegeln oder rustikalen Holztüren. Es entstanden Kunstobjekte mit ganz eigener Ausstrahlung. Eva Jespen-Föge, geboren 1943 in München, ist Metallbildhauerin und studierte Kunst und Design an der Fachhochschule Köln, später an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale und an der Universität der Künste in Berlin. Sie erhielt 1995 das Cranach-Stipendium.  Ihre Werke bestehen aus einst alltäglichen Gegenständen, die weggeworfen und von der Künstlerin wieder aufgesammelt wurden. Sie verwandelt sie in etwas neues, in etwas kunstvolles und gibt ihnen damit neues Leben. Gleichzeitig mahnen ihre Werke an die Vergänglichkeit der Dinge, sind eine Hommage an die frühe Popkultur und eine kritische Auseinandersetzung mit unserer modernen Wegwerfgesellschaft – eine Kritik, die seit einigen Jahren immer lauter wird und uns zu einem schonenderen Umgang mit unserer Umwelt aufruft.
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