Matthias Frach wurde 1951 in Wartenburg geboren. Ab Mitte 1972 arbeitete er in der Werbeabteilung des Elbe-Elster-Theaters Wittenberg. Drei Jahre später begann er ein Studium im Fach Gebrauchsgrafik an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin. Dort unterrichtete er anschließend als Fachschullehrer in den Bereichen Komplexer Entwurf (Corporate Design) und Ausstellungsgestaltung. Außerdem war er von 1980 bis 1990 Gutachter für Verpackungsgestaltung im Amt für industrielle Formgestaltung. Ab 1985 arbeitete Matthias Frach als freischaffender Grafikdesigner in Berlin. Vor allem nach 1990 konnte er seine handwerklichen und gestalterischen Fähigkeiten für ein neues ästhetisches Bewusstsein einbringen, denn er arbeitete unter anderem für TOTAL Deutschland (MINOL), für die Landeszentrale für politische Bildung (Land Brandenburg), EKO Stahl Eisenhüttenstadt, den Jaron-Verlag, diverse Mittelständler, gestaltete den visuellen Auftritt der Potsdamer Schlössernacht, der Nacht im Botanischen Garten Berlin oder für die Gärten der Welt in Berlin-Marzahn. Ein wichtiger Auftraggeber in all der Zeit waren die Institutionen der Evangelischen Kirche in Berlin und Ostdeutschland. Und nebenher erschuf er ein ungewöhnliches grafisches Werk: Tagebuchartig entstanden Zeichnungen mit Stift oder Kreide, die nicht nur die grafischen Gestaltungsmittel ausloten, sondern auch seine Lebensumstände widerspiegeln. Während der Corona-Pandemie, wieder in Wittenberg angekommen, entwickelte er Papierobjekte – auch die sehr grafisch, sehr konstruktiv aufgefasst. Die Ausstellung zeigt frühe freie Grafiken, Illustrationen, Auftragsarbeiten und die freien grafischen Arbeiten der letzten Jahre sowie Papierobjekte.
Abbildung: Matthias Frach, Papierobjekte, 2020-2022