am 25. September möchten wir Sie um 19 Uhr zur Ausstellungseröffnung "Es begann in Dresden…" in das Cranach-Museum einladen. Die Schau präsentiert Ihnen eine Auswahl von Werken, die seit den 1950er Jahren im Freundeskreis um Jürgen Böttcher, der sich als Künstler Strawalde nennt, entstanden. Zu diesem Kreis zählen - neben Strawalde selbst - Peter Graf, Peter Herrmann, Peter Makolies, A.R. Penck, Winfried Dierske, Agathe Böttcher und einige mehr. Wir freuen uns besonders, Peter und Karen Graf, Peter Herrmann und Jürgen Böttcher sowie die Leihgeber bei der Ausstellungseröffnung begrüßen zu dürfen. Neben den Gemälden, Zeichnungen und Grafiken erwartet Sie auch die Filmvorführung "Drei von vielen" – ein Dokumentarfilm über Graf, Herrmann und Makolies, der im Jahr 1961 unter der Regie von Strawalde entstand.
Der Freundeskreis um Strawalde
Nachdem Jürgen Böttcher sein Studium an der neuen Hochschule für bildende Künste Dresden 1953 abgeschlossen hatte, arbeitete er für einige Jahre als freischaffender Künstler und Kunstdozent an der Volkshochschule. Seine Kurse waren schnell ausgebucht, denn um ihn scharrten sich junge Menschen, denen es selbst ein inneres Bedürfnis war, Künstler zu werden. Vielen von ihnen war jedoch der Weg an eine staatliche Kunsthochschule verwehrt, da ihr Handeln und Denken nicht systemkonform genug war. Mit Böttcher - der selber um seine Existenz als Künstler kämpfen musste - eröffnete sich ihnen ein völlig freier Zugang zur Kunst, der ihre unvoreingenommenen und sehr individuellen Ausdrucksformen wahrscheinlich bis heute beeinflusst. Sie stellen dar, was ihr Leben prägt und was sie in ihrer Umgebung wahrnehmen. Manchmal erscheinen ihre Werke melancholisch, mal witzig mit einem Hauch Ironie, mal sind sie düster und schwer, mal farbenfroh. Der Freundeskreis hatte nie einen einheitlichen Stil, sie verband immer eine tiefe Freundschaft.
Die Werke der Ausstellung
Viele bedeutende Werke dieser Künstlergruppe befinden sich in einer Privatsammlung und einige von ihnen haben nun ihren Weg in die Cranach-Stiftung gefunden. Die Zusammenstellung wirft ein Schlaglicht auf die einzelnen Künstlerinnen und Künstler, stellt sie nebeneinander, lädt zum Vergleich ein und bietet gleichzeitig einen Überblick über die unzähligen Gestaltungsmöglichkeiten, die sich jenseits der althergebrachten Normen finden lassen – Gestaltungsmöglichkeiten, die vor allem eines sein wollten: Freude am Umgang mit Farbe und Form, gewürzt mit einer Prise Ironie, Witz und Gesellschaftskritik.
Am 12. September lädt Sie die Cranach-Stiftung zu einer besonderen Führung mit dem Sammler Dr. Gerd Gruber in die Sonderausstellung „Johnny Friedlaender – Meister der Farbradierung“ im Cranach-Museum Markt 4 ein. Dr. Gruber verfügt über exzellente Kenntnisse zur Kunst des 20. Jahrhunderts allgemein und zu den ausgestellten Werken. Darüber hinaus pflegte er persönlichen Kontakt zu Friedlaender. Im Rahmen der Sonderführung können sich Besucher*innen einen Eindruck davon verschaffen. Die Ausstellung ist noch bis zum 14. September geöffnet.
Der Künstler
Johnny (Gotthard Joachim) Friedlaender wurde 1912 in Pleß (Pszczyna, Polen) geboren und studierte an der Akademie der bildenden Künste in Breslau. Als er 1930 nach Dresden kam, schloss er sich als überzeugter Hitlergegner der linken Künstlergruppe ASSO an. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er inhaftiert und emigrierte später nach Frankreich. Nach 1945 wurde er zu einem der bekanntesten französischen Künstler seiner Zeit. So repräsentierte er bspw. Frankreich 1958 auf der Biennale in Venedig und seine Werke wurden in ca. 300 Einzelausstellung noch zu seinen Lebzeiten gezeigt.
Die Werke der Ausstellung
Die ausgestellten Grafiken entstanden in einem Zeitraum von über 35 Jahren und sie geben einen repräsentativen Einblick in Friedlaenders Radierwerk. Wie kaum ein anderer Künstler hat er der Technik der Farbradierung neue Ausdrucksmöglichkeiten abgerungen. Im Verlauf der Jahre treten figürlichen Darstellungen wie Mensch und Tiere zugunsten mehr oder minder stark abstrahierter Bildformen in den Hintergrund. Seine Werke lassen ihre Gegenständlichkeit nur noch erahnen. Zunehmend wird die klassische Musik zu einem Thema seiner Arbeiten.
Jedes Jahr vergibt die Cranach-Stiftung mindestens ein Stipendium für junge Künstler*innen. Das Stipendium ist mit einer Aufwandsentschädigung und einem Aufenthalt mit offenem Atelier im Cranach-Hof in der Schlossstraße 1 verbunden. Sarah Louisa Koppe ist eine junge Künstlerin von der Hochschule der bildenden Künste Braunschweig und hat das diesjährige Stipendium erhalten. Sie wird in der Zeit vom 18.8. bis zum 14.9.2025 an ihren künstlerischen Werken arbeiten. Sie öffnet ihr Atelier voraussichtlich täglich zwischen 12 und 17 Uhr. In dieser Zeit steht sie für Fragen von Besucher*innen zur Verfügung, möchte ins Gespräch kommen, ihre Arbeit erklären oder die Menschen einfach nur für ihre Kunst begeistern.
Am 4. September, um 16 Uhr laden wir Sie zu einem offenen Werkstatt-gespräch ein.
Sarah Louisa Koppe und ihr Werk
Sarah Koppe wurde studiert derzeit an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, hat davor aber schon ein Bachelorstudium im Fachbereich Bio-, Chemie- und Ingenieurswissenschaften absolviert. Vor diesem Hintergrund erinnern ihre Werke in ihrer kleinteiligen Struktur an Zellverbände, die sonst nur unter einem Mikroskop sichtbar wären, oder an organische Strukturen. Für die Umsetzung ihrer künstlerischen Ideen nutzt Frau Koppe Textile Materialien, arbeitet mit Webrahmen, Nähmaschine und pflanzlichen Farbstoffen. Ihre Zeichnungen mit Stift und Faden sind eine Verschmelzung von Linien und Farben, inspiriert von den Grenzbereichen von menschlich Geschaffenem, sozialen Gefügen und natürlichen Phänomenen. Sie zeichnen Wachsen, Teilen und Zerfallen nach. Damit unterwirft Sarah Koppe ihre Werke einem zyklischen Prozess der Veränderung: „Die Idee von Veränderung durch Begegnung überträgt sich auf meine Arbeitsweise, bei der Alltagsmaterialien zum Träger neuer Bedeutungsschichten werden. Rückstände ihrer ursprünglichen Funktionen überlagern sich mit neuen Erzählungen und ermöglichen dadurch eine Verschiebung der Perspektive. Das Alltägliche wird in seiner Befremdlichkeit sichtbar gemacht. Diese Annäherungsversuche verstehe ich als eine Suche nach Verbindung, nach Orientierung inmitten komplexer Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umgebung.“ (Sarah Koppe)
Am 22. Mai lädt Sie die Cranach-Stiftung zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Johnny Friedlaender – Meister der Farbradierung“ ins Cranach-Museum im Haus Markt 4 ein. Beginn ist um 17 Uhr. Die Ausstellung zeigt originale Grafiken des Künstlers aus der Sammlung Dr. Gerd Gruber.
Der Künstler
Johnny (Gotthard Joachim) Friedlaender wurde 1912 in Pleß (Pszczyna, Polen) geboren und studierte an der Akademie der bildenden Künste in Breslau. Als er 1930 nach Dresden kam, schloss er sich als überzeugter Hitlergegner der linken Künstlergruppe ASSO an. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er inhaftiert und emigrierte später nach Frankreich. Nach 1945 wurde er zu einem der bekanntesten französischen Künstler seiner Zeit. So repräsentierte er bspw. Frankreich 1958 auf der Biennale in Venedig und seine Werke wurden in ca. 300 Einzelausstellung noch zu seinen Lebzeiten gezeigt.
Die Werke der Ausstellung
Die ausgestellten Grafiken entstanden in einem Zeitraum von über 35 Jahren und sie geben einen repräsentativen Einblick in Friedlaenders Radierwerk. Wie kaum ein anderer Künstler hat er der Technik der Farbradierung neue Ausdrucksmöglichkeiten abgerungen. Im Verlauf der Jahre treten figürlichen Darstellungen wie Mensch und Tiere zugunsten mehr oder minder stark abstrahierter Bildformen in den Hintergrund. Seine Werke lassen ihre Gegenständlichkeit nur noch erahnen. Zunehmend wird die klassische Musik zu einem Thema seiner Arbeiten.
Treffpunkt: Cranach-Museum, Markt 4
In den Cranach-Höfen Markt 4 und Schlossstraße 1 in Lutherstadt Wittenberg finden ab jetzt wieder jede Woche öffentliche Führungen statt, jeweils mittwochs um 14 Uhr und samstags um 11 Uhr. In ca. 90 min. präsentieren wir Ihnen die historischen Denkmäler und die Dauerausstellung „Cranachs Welt“.
Die Cranach-Höfe
Bei den Cranach-Höfen Markt 4 und Schlossstraße 1 in Lutherstadt Wittenberg handelt es sich um kulturhistorisch bedeutende Baudenkmäler. Die Grundstücke befanden sich im 16. Jahrhundert im Besitz des Hofkünstlers Lucas Cranach d. Ä. Sie tragen bis heute Spuren seiner einstigen Bewohner. Die beiden Gebäude werden heute von der Cranach-Stiftung genutzt und beherbergen die Verwaltung, das Museum, die Jugendkunstschule und das Hotel „Cranach-Herberge“. Darüber hinaus nutzen freie Künstler*innen die Ateliers zum Arbeiten und zum Verkauf ihrer Werke. Ein Café befindet sich im Hof am Markt 4.
Cranachs Welt – die Dauerausstellung
Im Gebäude Markt 4 haben Besucher*innen die Möglichkeit die Dauerausstellung „Cranachs Welt“ zu besichtigen. Sie erzählt auf zwei Etagen das Leben des berühmten Malers Lucas Cranach d. Ä., der 50 Jahre im Dienste der Wittenberger Kurfürsten stand und einer der einflussreichsten Männer der Stadt war. Neben der Dauerausstellung präsentiert Ihnen das Cranach-Museum regelmäßig wechselnde Sonderausstellung:
28. Feb. – 11. Mai 2025: Kind Frau 1988 – 2004 – 2022. Eine Porträttrilogie von Angela Fensch
23. Mai – 14. Sept. 2025: Johnny Friedlaender. Meister der Farbradierung
26. Sept – 31. Dez. 2025: Es begann in Dresden – Gemälde und Zeichnungen von Peter Graf und Peter Hermann und anderen
Öffnungszeiten: Mo-Sa 10 – 17 Uhr / So und feiertags 13 – 17 Uhr
Eintritt 7,00 €, ermäßigt 5,00 €
Alle Termine finden Sie unter:
https://www.cranach-stiftung.de/de/veranstaltungen/