Johnny Friedlaender – Meister der Farbradierung

Ausstellung im Cranach-Museum vom 23.05. – 14.09.2025 / Eröffnung am 22.05.2025, 17 Uhr

Am 22. Mai lädt Sie die Cranach-Stiftung zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Johnny Friedlaender – Meister der Farbradierung“ ins Cranach-Museum im Haus Markt 4 ein. Beginn ist um 17 Uhr. Die Ausstellung zeigt originale Grafiken des Künstlers aus der Sammlung Dr. Gerd Gruber.

Der Künstler

Johnny (Gotthard Joachim) Friedlaender wurde 1912 in Pleß (Pszczyna, Polen) geboren und studierte an der Akademie der bildenden Künste in Breslau. Als er 1930 nach Dresden kam, schloss er sich als überzeugter Hitlergegner der linken Künstlergruppe ASSO an. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er inhaftiert und emigrierte später nach Frankreich. Nach 1945 wurde er zu einem der bekanntesten französischen Künstler seiner Zeit. So repräsentierte er bspw. Frankreich 1958 auf der Biennale in Venedig und seine Werke wurden in ca. 300 Einzelausstellung noch zu seinen Lebzeiten gezeigt.

Die Werke der Ausstellung

Die ausgestellten Grafiken entstanden in einem Zeitraum von über 35 Jahren und sie geben einen repräsentativen Einblick in Friedlaenders Radierwerk. Wie kaum ein anderer Künstler hat er der Technik der Farbradierung neue Ausdrucksmöglichkeiten abgerungen. Im Verlauf der Jahre treten figürlichen Darstellungen wie Mensch und Tiere zugunsten mehr oder minder stark abstrahierter Bildformen in den Hintergrund. Seine Werke lassen ihre Gegenständlichkeit nur noch erahnen. Zunehmend wird die klassische Musik zu einem Thema seiner Arbeiten.

Kunstexpeditionen mit Walter Martin Rehahn

Kurfürst und Kunstmäzen. Vortrag zum 500. Todestag des Kurfürsten Friedrichs des Weisen von Sachsen

14. Mai 2025, um 19.00 Uhr, Großer Malsaal Schlossstraße 1 in Luth. Wittenberg, Eintritt: 5,00 €

Kurfürst und Kunstmäzen

Friedrich III. wurde 1463 als ältester Sohn von Ernst von Sachsen geboren und erbte 1486 dessen Kurfürstenwürde über das ernestinische Sachsen. In Wittenberg ließ er das Schloss und die dazugehörige Schlosskirche neu errichten und trieb auch den Aus- und Neubau seiner anderen Residenzschlösser, z.B. Schloss Hartenfels in Torgau voran. Er förderte die Kultur und Wissenschaft in seinem Herrschaftsgebiet und krönte dies 1502 mit der Gründung der Universität in Wittenberg, in der auch Luther und Melanchton lehrten. Ab 1505 arbeitete Lucas Cranach d. Ä. als Hofmaler im Dienste Friedrichs des Weisen, der neben Albrecht Dürer zu den bedeutendsten Künstlern seiner Zeit gehörte.

Der Schwerpunkt des Vortrages liegt auf der Beziehung Friedrichs des Weisen zu den bildenden Künsten und der Architektur. Dabei geht es zum einen um die Hofmaler, die für ihn arbeiteten (Jacopo de’ Barbari und Lucas Cranach der Ältere), aber auch um andere Künstler, die von ihm Aufträge erhielten, wie zum Beispiel Albrecht Dürer. Einen Aspekt bilden die verschiedenen Porträts, die von dem Kurfürsten geschaffen wurden. Es wird der Frage nachgegangen, welche religiösen Werke (z.B. Altarretabel), die in seinem Auftrag entstanden sind, erhalten blieben und wo sie sich heute befinden. Schließlich wird kurz der Neubau und die Umgestaltung der Schlösser in Wittenberg, Torgau und Colditz thematisiert, um abschließend auf die Gestaltung des Grabmals Friedrichs des Weisen in der Wittenberger Schlosskirche einzugehen.

Walter Martin Rehahn

Den Vortrag hält Walter Martin Rehahn, der seit 2009 an der Theologischen Fakultät der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg einen Lehrauftrag für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst hat. Seit 2016 ist er Kunstbeauftragter des Kirchenkreises Halle-Saalkreis und seit 2018 ist er außerdem Studienleiter (im Nebenamt) für Kunst und Kultur an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt.


Regelmäßige öffentliche Führungen in den Cranach-Höfen

Mittwochs 14 Uhr / samstags 11 Uhr, Voranmeldung erforderlich

Treffpunkt: Cranach-Museum, Markt 4

In den Cranach-Höfen Markt 4 und Schlossstraße 1 in Lutherstadt Wittenberg finden ab jetzt wieder jede Woche öffentliche Führungen statt, jeweils mittwochs um 14 Uhr und samstags um 11 Uhr. In ca. 90 min. präsentieren wir Ihnen die historischen Denkmäler und die Dauerausstellung „Cranachs Welt“.

Die Cranach-Höfe

Bei den Cranach-Höfen Markt 4 und Schlossstraße 1 in Lutherstadt Wittenberg handelt es sich um kulturhistorisch bedeutende Baudenkmäler. Die Grundstücke befanden sich im 16. Jahrhundert im Besitz des Hofkünstlers Lucas Cranach d. Ä. Sie tragen bis heute Spuren seiner einstigen Bewohner. Die beiden Gebäude werden heute von der Cranach-Stiftung genutzt und beherbergen die Verwaltung, das Museum, die Jugendkunstschule und das Hotel „Cranach-Herberge“. Darüber hinaus nutzen freie Künstler*innen die Ateliers zum Arbeiten und zum Verkauf ihrer Werke. Ein Café befindet sich im Hof am Markt 4.

Cranachs Welt – die Dauerausstellung

Im Gebäude Markt 4 haben Besucher*innen die Möglichkeit die Dauerausstellung „Cranachs Welt“ zu besichtigen. Sie erzählt auf zwei Etagen das Leben des berühmten Malers Lucas Cranach d. Ä., der 50 Jahre im Dienste der Wittenberger Kurfürsten stand und einer der einflussreichsten Männer der Stadt war. Neben der Dauerausstellung präsentiert Ihnen das Cranach-Museum regelmäßig wechselnde Sonderausstellung:

28. Feb. – 11. Mai 2025: Kind Frau 1988 – 2004 – 2022. Eine Porträttrilogie von Angela Fensch

23. Mai – 14. Sept. 2025: Johnny Friedlaender. Meister der Farbradierung

26. Sept – 31. Dez. 2025: Es begann in Dresden – Gemälde und Zeichnungen von Peter Graf und Peter Hermann und anderen

Öffnungszeiten: Mo-Sa 10 – 17 Uhr / So und feiertags 13 – 17 Uhr

Eintritt 7,00 €, ermäßigt 5,00 €

Alle Termine finden Sie unter:

https://www.cranach-stiftung.de/de/veranstaltungen/


Finissage der Ausstellung „Kind Frau 1988 – 2004 – 2022. Eine Porträt-Trilogie von Angela Fensch“ mit Filmvorführung

Cranach-Museum Markt 4, Luth. Wittenberg / 08.05.2025, ab 16.30 Uhr

Die Sonderausstellung "Kind Frau" (28.02. bis 11.05.25) mit Porträts der Fotokünstlerin Angela Fensch wird am 8. Mai 2025 offiziell verabschiedet. Zu diesem Anlass präsentieren wir Ihnen den Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt". Zuvor wird die Künstlerin Angela Fensch von ihrer Zeit beim Modeinstitut der DDR berichten. Der Eintritt in die Ausstellung ist ab 16.30 Uhr kostenfrei.

Filmvorführung um 19.30 Uhr

Der Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt" aus dem Jahr 2022 von der Regisseurin Aelrun Goette basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die eher zufällig als Modell entdeckt wird. Durch die teils amourösen Bekanntschaft mit Fotografen erhält sie Kontakt zu einer alternativen Szene in der DDR und gerät damit zunehmend ins Visier der Staatssicherheit.

Der Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt" wird ab 19.30 Uhr im Großen Malsaal im Cranach-Hof Schlossstraße 1 gezeigt und dauert 1 Std. 40 Min.

Der Eintritt für den Film kostet 8 €, ermäßigt 5 €.

Vortrag von Angela Fensch um 18.30 Uhr

Die 1952 geborene Künstlerin Angela Fensch arbeitete selbst einige Jahre bis 1990 als Modell und Fotografin für das Modeinstitut der DDR. Sie kannte die Frau, deren Geschichte im Film erzählt wird. Aus erster Hand berichtet sie im Vorfeld des Films von ihren Erfahrungen, Erlebnissen und Bekanntschaften.

Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr und findet im Großen Malsaal im Cranach-Hof Schlossstraße 1 statt.

Das Kombiticket Vortrag und Film kostet 10 €, ermäßigt 7 €.

Um Voranmeldung wird gebeten. Alle drei Veranstaltungsteile können auch einzeln besucht werden.


Kind Frau 1988 – 2004 – 2022. Eine Porträt-Trilogie von Angela Fensch.

Ausstellung im Cranach-Museum vom 28.02. – 11.05.2025

Was wie eine Studienreihe klingt, ist in Wirklichkeit kunstvoll inszenierte Fotografie. Die Künstlerin Angela Fensch schuf 1988 / 89 in Vorbereitung des Buchprojektes „Kind Frau“ Bilder von jungen Müttern mit ihren Kindern. Das Besondere daran: das Buch erschien noch zu DDR-Zeiten in Bern in der Schweiz und die Dargestellten passten nicht in das damaligen Frauenbild jenseits der DDR-Grenzen. Die jungen Mütter waren werktätig, sie waren Selbstständige, sie waren Künstlerinnen – kurz: sie waren unabhängig. Doch die Bilder von Angela Fensch waren und sind keine dokumentarischen oder rein sozialkritischen Aufnahmen. Die Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen ein wohl durchdachtes Spiel mit Licht und Schatten, sie zeigen selbstbewusst posierende Frauen sowie die Unberechenbarkeit von jungen Kindern. 2004 – also 15 Jahre später – suchte Angela Fensch die gleichen Frauen erneut auf und wieder entstanden diese besonderen Bilder von den Müttern mit ihren inzwischen erwachsenen Kindern. Doch die Künstlerin erwies viel Ausdauer, denn eine weitere Bilderserie folgte 2022. In der Gegenüberstellung dieser drei Zeitschichten lässt sich zwar der Alterungsprozess der Dargestellten ablesen, doch jedes Bild für sich hat einen eigenen künstlerischen Wert, eine eigene Geschichte und ist damit weit mehr als das bloße Abbild der Wirklichkeit.

Die 1952 in Schwerin geborene Künstlerin Angela Fensch versteht ihr Handwerk. Nach einer Ausbildung zur Bibliothekarin folgte die Ausbildung zur Fotografin mit einem anschließenden Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Bis 1990 stand Angela Fensch außerdem selbst als Modell für das Modeinstitut der DDR vor der Kamera. Die Bilder von ihr wurden in verschiedenen Zeitschriften wie „Für Dich“, „Das Magazin“ oder „Sibylle“ veröffentlicht. Seit Mitte der 1980er Jahre stellte sie ihre Werke als Fotokünstlerin in zahlausreichen Ausstellungen zur Schau und veröffentlichte 10 Bücher. Die Mehrzahl ihrer Werke besteht aus Porträtfotografien, die oftmals Teil von Langzeitstudien sind, wie es auch bei der aktuellen Ausstellung in der Cranach-Stiftung der Fall ist.

Die Ausstellung ist vom 28. Februar bis zum 11.Mai im Cranach-Museum Markt 4 in Lutherstadt Wittenberg zu sehen.

Weiterführende Informationen zur Künstlerin erhalten Sie auf: https://www.angela-fensch.de/index.php

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