Kunstexpeditionen mit Walter Martin Rehahn

Kurfürst und Kunstmäzen. Vortrag zum 500. Todestag des Kurfürsten Friedrichs des Weisen von Sachsen

14. Mai 2025, um 19.00 Uhr, Großer Malsaal Schlossstraße 1 in Luth. Wittenberg, Eintritt: 5,00 €

Kurfürst und Kunstmäzen

Friedrich III. wurde 1463 als ältester Sohn von Ernst von Sachsen geboren und erbte 1486 dessen Kurfürstenwürde über das ernestinische Sachsen. In Wittenberg ließ er das Schloss und die dazugehörige Schlosskirche neu errichten und trieb auch den Aus- und Neubau seiner anderen Residenzschlösser, z.B. Schloss Hartenfels in Torgau voran. Er förderte die Kultur und Wissenschaft in seinem Herrschaftsgebiet und krönte dies 1502 mit der Gründung der Universität in Wittenberg, in der auch Luther und Melanchton lehrten. Ab 1505 arbeitete Lucas Cranach d. Ä. als Hofmaler im Dienste Friedrichs des Weisen, der neben Albrecht Dürer zu den bedeutendsten Künstlern seiner Zeit gehörte.

Der Schwerpunkt des Vortrages liegt auf der Beziehung Friedrichs des Weisen zu den bildenden Künsten und der Architektur. Dabei geht es zum einen um die Hofmaler, die für ihn arbeiteten (Jacopo de’ Barbari und Lucas Cranach der Ältere), aber auch um andere Künstler, die von ihm Aufträge erhielten, wie zum Beispiel Albrecht Dürer. Einen Aspekt bilden die verschiedenen Porträts, die von dem Kurfürsten geschaffen wurden. Es wird der Frage nachgegangen, welche religiösen Werke (z.B. Altarretabel), die in seinem Auftrag entstanden sind, erhalten blieben und wo sie sich heute befinden. Schließlich wird kurz der Neubau und die Umgestaltung der Schlösser in Wittenberg, Torgau und Colditz thematisiert, um abschließend auf die Gestaltung des Grabmals Friedrichs des Weisen in der Wittenberger Schlosskirche einzugehen.

Walter Martin Rehahn

Den Vortrag hält Walter Martin Rehahn, der seit 2009 an der Theologischen Fakultät der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg einen Lehrauftrag für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst hat. Seit 2016 ist er Kunstbeauftragter des Kirchenkreises Halle-Saalkreis und seit 2018 ist er außerdem Studienleiter (im Nebenamt) für Kunst und Kultur an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt.


Finissage der Ausstellung „Kind Frau 1988 – 2004 – 2022. Eine Porträt-Trilogie von Angela Fensch“ mit Filmvorführung

Cranach-Museum Markt 4, Luth. Wittenberg / 08.05.2025, ab 16.30 Uhr

Die Sonderausstellung "Kind Frau" (28.02. bis 11.05.25) mit Porträts der Fotokünstlerin Angela Fensch wird am 8. Mai 2025 offiziell verabschiedet. Zu diesem Anlass präsentieren wir Ihnen den Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt". Zuvor wird die Künstlerin Angela Fensch von ihrer Zeit beim Modeinstitut der DDR berichten. Der Eintritt in die Ausstellung ist ab 16.30 Uhr kostenfrei.

Filmvorführung um 19.30 Uhr

Der Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt" aus dem Jahr 2022 von der Regisseurin Aelrun Goette basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die eher zufällig als Modell entdeckt wird. Durch die teils amourösen Bekanntschaft mit Fotografen erhält sie Kontakt zu einer alternativen Szene in der DDR und gerät damit zunehmend ins Visier der Staatssicherheit.

Der Film "In einem Land, das es nicht mehr gibt" wird ab 19.30 Uhr im Großen Malsaal im Cranach-Hof Schlossstraße 1 gezeigt und dauert 1 Std. 40 Min.

Der Eintritt für den Film kostet 8 €, ermäßigt 5 €.

Vortrag von Angela Fensch um 18.30 Uhr

Die 1952 geborene Künstlerin Angela Fensch arbeitete selbst einige Jahre bis 1990 als Modell und Fotografin für das Modeinstitut der DDR. Sie kannte die Frau, deren Geschichte im Film erzählt wird. Aus erster Hand berichtet sie im Vorfeld des Films von ihren Erfahrungen, Erlebnissen und Bekanntschaften.

Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr und findet im Großen Malsaal im Cranach-Hof Schlossstraße 1 statt.

Das Kombiticket Vortrag und Film kostet 10 €, ermäßigt 7 €.

Um Voranmeldung wird gebeten. Alle drei Veranstaltungsteile können auch einzeln besucht werden.


Kind Frau 1988 – 2004 – 2022. Eine Porträt-Trilogie von Angela Fensch.

Ausstellung im Cranach-Museum vom 28.02. – 11.05.2025

Was wie eine Studienreihe klingt, ist in Wirklichkeit kunstvoll inszenierte Fotografie. Die Künstlerin Angela Fensch schuf 1988 / 89 in Vorbereitung des Buchprojektes „Kind Frau“ Bilder von jungen Müttern mit ihren Kindern. Das Besondere daran: das Buch erschien noch zu DDR-Zeiten in Bern in der Schweiz und die Dargestellten passten nicht in das damaligen Frauenbild jenseits der DDR-Grenzen. Die jungen Mütter waren werktätig, sie waren Selbstständige, sie waren Künstlerinnen – kurz: sie waren unabhängig. Doch die Bilder von Angela Fensch waren und sind keine dokumentarischen oder rein sozialkritischen Aufnahmen. Die Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen ein wohl durchdachtes Spiel mit Licht und Schatten, sie zeigen selbstbewusst posierende Frauen sowie die Unberechenbarkeit von jungen Kindern. 2004 – also 15 Jahre später – suchte Angela Fensch die gleichen Frauen erneut auf und wieder entstanden diese besonderen Bilder von den Müttern mit ihren inzwischen erwachsenen Kindern. Doch die Künstlerin erwies viel Ausdauer, denn eine weitere Bilderserie folgte 2022. In der Gegenüberstellung dieser drei Zeitschichten lässt sich zwar der Alterungsprozess der Dargestellten ablesen, doch jedes Bild für sich hat einen eigenen künstlerischen Wert, eine eigene Geschichte und ist damit weit mehr als das bloße Abbild der Wirklichkeit.

Die 1952 in Schwerin geborene Künstlerin Angela Fensch versteht ihr Handwerk. Nach einer Ausbildung zur Bibliothekarin folgte die Ausbildung zur Fotografin mit einem anschließenden Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Bis 1990 stand Angela Fensch außerdem selbst als Modell für das Modeinstitut der DDR vor der Kamera. Die Bilder von ihr wurden in verschiedenen Zeitschriften wie „Für Dich“, „Das Magazin“ oder „Sibylle“ veröffentlicht. Seit Mitte der 1980er Jahre stellte sie ihre Werke als Fotokünstlerin in zahlausreichen Ausstellungen zur Schau und veröffentlichte 10 Bücher. Die Mehrzahl ihrer Werke besteht aus Porträtfotografien, die oftmals Teil von Langzeitstudien sind, wie es auch bei der aktuellen Ausstellung in der Cranach-Stiftung der Fall ist.

Die Ausstellung ist vom 28. Februar bis zum 11.Mai im Cranach-Museum Markt 4 in Lutherstadt Wittenberg zu sehen.

Weiterführende Informationen zur Künstlerin erhalten Sie auf: https://www.angela-fensch.de/index.php


Von Heiligen, Rebellen und anderen Missverstandenen BodyArt-Performance mit Julie Böhm

13.12.2024 um 19 Uhr in der Cranach-Werkstatt Schlossstraße 1

Im Foyer der Cranach-Herberge in der Schlossstraße 1 in Lutherstadt Wittenberg, direkt an der Ecke zum Marktplatz der Wittenberger Altstadt, sind vom 16.11.2024 bis zum 31.03.2025 Gemälde der Künstlerin Julie Böhm ausgestellt. Hinter dem Titel „Von Heiligen, Rebellen und anderen Missverstandenen“ steht die Frage der Künstlerin, welche Rolle berühmte Persönlichkeiten in der Gesellschaft und vor allem in gesellschaftlichen Umbrüchen spielen, wie sie wahrgenommen werden und was von ihnen im Dunklen verborgen bleibt. Nur der Betrachter kann entscheiden, ob er sich vom ersten Eindruck blenden lassen oder die innere Spannung im Dargestellten erleben möchte. Die farbenfrohen Kompositionen zeichnen sich durch Anleihen von Werken der letzten Jahrhunderte und neue Kombinationen allgemein bekannter Motive aus.

Doch Julie Böhm ist nicht nur eine Malerin auf Leinwand. Berühmtheit erlangte sie vor allem durch ihre ephemeren Werke. Bei ihren Bodypainting-Performances inszeniert sie die Haut ihrer Modelle, bis deren Körper optisch mit der Umgebung zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen. Am 13.12.2024 lässt Julie Böhm solch ein Werk in der Cranach-Werkstatt entstehen. In Auseinandersetzung mit dem besonderen Ort in der ehemaligen Werkstatt der Malerfamilie Lucas Cranachs wird sie bei der Erschaffung nicht nur dessen Kunstbetrieb rezipieren, sondern auch seine Motive, die den Künstler aus heutiger Sicht weit an Berühmtheit überstrahlen. Die Performance, also der Akt des Bemalens des Körpers, wird nach der Fertigstellung zu einer lebenden Installation, in der sich die Gäste bewegen und fotografieren lassen können. Beginn ist um 19 Uhr.

Link zur Ausstellung: https://julie-boehm.com/cranach-herberge-gemaelde-ausstellung/

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