Mit Ewa Trafna und Eva Jespen-Föge werden zwei Künstlerinnen präsentiert, die zu den ersten Generationen von Stipendiat*innen der Cranach-Stiftung zählen.
Ewa Trafna wurde 1958 in Warschau geboren und ist Bildhauerin, Malerin und Performence-Künstlerin. Sie hat als erste Künstlerin nach der Wende 1989 in den Cranach-Höfen eigene künstlerische Projekte umgesetzt, darunter auch Projekte für Kinder, obwohl sich die Gebäude noch in einem völlig desolaten Zustand befanden. Dennoch konnte die zukünftige Nutzung schon von der Künstlerin sichtbar gemacht werden. Ewa Trafna, die 1994 und 1995 ein Stipendium der Cranach-Stiftung erhielt, experimentierte in ihrer künstlerischen Arbeit mit Elementen des kaputten Hauses, mit alten Dachziegeln oder rustikalen Holztüren. Es entstanden Kunstobjekte mit ganz eigener Ausstrahlung.
Eva Jespen-Föge, geboren 1943 in München, ist Metallbildhauerin und studierte Kunst und Design an der Fachhochschule Köln, später an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale und an der Universität der Künste in Berlin. Sie erhielt 1995 das Cranach-Stipendium. Ihre Werke bestehen aus einst alltäglichen Gegenständen, die weggeworfen und von der Künstlerin wieder aufgesammelt wurden. Sie verwandelt sie in etwas neues, in etwas kunstvolles und gibt ihnen damit neues Leben. Gleichzeitig mahnen ihre Werke an die Vergänglichkeit der Dinge, sind eine Hommage an die frühe Popkultur und eine kritische Auseinandersetzung mit unserer modernen Wegwerfgesellschaft – eine Kritik, die seit einigen Jahren immer lauter wird und uns zu einem schonenderen Umgang mit unserer Umwelt aufruft.