Carl Rabus. Ein Meister der Moderne

Zeichnungen und Druckgrafiken aus der Sammlung Gerd Gruber

11.09.2021 - 14.11.2021
Montag-Samstag 10:00-17:00 Uhr, Sonntag 13:00-17:00 Uhr

Die Cranach-Stiftung und die als national wertvolles Kulturgut anerkannte Sammlung Gerd Gruber arbeiten immer wieder mit Sonderausstellungen das Werk weitgehend unbekannter, vom NS-Regime verfolgter Künstler der Moderne auf. Die Ausstellung 2021 widmet sich Carl Rabus (1898 Kempten/Allgäu-1983 Murnau), der von 1916-1918 an der Münchner Akademie studiert hatte. Nach dem Militärdienst 1918/1919 stellte er an so prominenten Ausstellungsorten wie Herwarth Waldens STURM-Galerie in Berlin aus. Aus dem kraftvollen, gegenständlich-expressionistischen Frühwerk werden die Grafiken "Selbstbildnis vor dem Spiegel" (1923), der "Aufschrei" (1923) und "Hiob" (1923) gezeigt. 1934 emigrierte Rabus, der früh der ASSO beigetreten war, nach Wien. Vier Jahre später folgte er seiner Lebensgefährtin, der jüdischen Fotografin Erna Adler, nach Brüssel. 1940 wurde Rabus im französischen Lager St. Cyprien interniert. Dort entstanden Zeichnungen, die als eindrucksvolle Zeugnisse des Lageraufenthaltes sich erhalten haben. Eine Bleistiftzeichnung ist in der Ausstellung zu sehen. Das Motiv dieser Zeichnung greift Rabus in einem Blatt der 1944/1945 entstandenen Linolschnittfolge "Passion" auf, in der er seine Lager- und Kriegserfahrungen und die Verfolgung durch das NS-Regime verarbeitet. Der ausgestellte Farblinolschnitt "Frau mit aufgestütztem Arm" (1949) zeigt Rabus' nach dem 2. Weltkrieg zunehmende Auseinandersetzung mit der Abstraktion.

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