Wiebke Kirchner studierte Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale und arbeitet seit ihrem Abschluss 2016 als freischaffende Künstlerin. Sie erhielt 2019/20 das Cranach-Stipendium. Ihre Arbeiten sind meist Collagen aus verschiedenen Materialen, in denen sie Impressionen aus ihrer mittelbaren und unmittelbaren Umgebung und aus der Auseinandersetzung mit Menschen in ihrem Umfeld verarbeitet. Von besonderer Bedeutung ist für die Künstlerin das Thema Mutterschaft, da der moderne Kunstbetrieb auf diese herausragende Rolle der Frau oft keine Rücksicht nimmt, diese teilweise sogar systematisch ausschließt. Mit diesem Gedankenkomplex beschäftigte sie sich intensiv während ihres Aufenthalts bei der Cranach-Stiftung, da sie im Jahr 2020 selber Mutter werden sollte. Die Werke aus dieser Zeit sollen das Themenjahr „Zwischen Tradition und Moderne. 30 Jahre Jugendkunstschule“ eröffnen. Die Arbeiten „Motherhood“ führen uns nicht nur vor Augen, wie schwierig es für junge Eltern sein kann, einen Zugang zur Kunstwelt zu erhalten. Sie schlagen auch eine Brücke zur nächsten Generation und erinnern uns daran, dass unsere Kulturgüter und unser kulturelles Wertesystem nur überleben können, wenn Kulturbetriebe wie die Cranach-Stiftung auch junge Eltern und deren Kindern mit ihren Angeboten erreicht.