Die schöne Müllerin

Frühlingskonzert mit Michael Stolle und Claus Straßner

29.04.2023 - 17:00 Uhr

Karten zu 12,00 Euro (Vorverkauf) im Museumslädchen, Cranach-Hof, Markt 4.

Karten an der Abendkasse: 15,00 Euro

Ort: Malsaal, Schlossstraße 1, Lutherstadt Wittenberg 06886

 

In der Aufführung mit Claus Straßner (Bariton) und Michael Stolle (Klavier) werden neben den zwanzig von Schubert vertonten Texten auch der Prolog und der Epilog von Wilhelm Müller zu hören sein.

Der Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ für Singstimme und Klavier wurde von Franz Schubert 1823 komponiert. Textbasis des Zyklus ist die Gedichtsammlung „Die schöne Müllerin“ des Dessauer Dichters Wilhelm Müller, die in den 1821 erschienenen „Sieben und siebzig nachgelassenen Gedichten aus den Papieren eines reisenden Waldhornisten“ enthalten ist. Schubert hat von den 25 Gedichten 20 vertont. Der Inhalt bezieht sich – biographischen Quellen und Briefen zufolge – auf Müllers unerfüllte Liebe zu Luise Hensel.

Der Inhalt ist typisch romantisch: Ein junger Müllergeselle befindet sich auf Wanderschaft. Er folgt dem Lauf eines Baches, der ihn schließlich zu einer Mühle führt. Dort verliebt er sich in die Tochter seines Meisters. Doch die angestrebte Liebesbeziehung zur schönen und für ihn unerreichbaren Müllerin scheitert. Zwar scheint sie ihm vielleicht zunächst nicht abgeneigt. Doch dann wendet sie sich einem Jäger zu, denn dieser hat den angeseheneren, „maskulinen“ Beruf. Aus Verzweiflung darüber ertränkt sich der unglückliche Müller in dem Bach, der im Liederzyklus selbst den Rang einer teilnehmenden „Figur“ einnimmt: Er wird häufig vom Müller direkt angesprochen; im vorletzten Lied (Der Müller und der Bach) singen beide im Wechsel, im letzten Lied schließlich (Des Baches Wiegenlied) singt der Bach ein wehmütiges Schlaf- und Todeslied für den Müller, der in ihm ruht wie im Totenbett.

Die ersten Lieder des Zyklus sind freudig und vorwärts drängend komponiert (wie z.B. „Das Wandern ist des Müllers Lust“). Der zweite Teil des Liederzyklus schlägt in Resignation, Wehmut und ohnmächtigen Zorn um und ähnelt in seiner Todessehnsucht der „Winterreise“, dem zweiten Liederzyklus Schuberts. Die Grenzen zwischen heiterem Lebenswillen, Angst und Verzagtheit, Wehmut bis hin zur Depression sind in beiden Werken weit ausgelotet. In der Komposition spiegelt sich neben Schuberts eigener unglücklicher Liebe auch seine von schwerer Krankheit geprägte Lebensstimmung.

 

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